Die Gattung Calibanus besteht nur aus zwei Arten, dem 2003 neu beschriebenen Calibanus glassianus und C. hookeri, einer ungewöhnlichen, lange verschollenen, stammsukkulenten Pflanze aus den Bergen Nordmexikos mit einem im Alter kugeligen, tief gefurchten, Wasser speichernden Caudex. Die langsam wachsende Pflanze mit steifen, blaugrünen, drahtigen, gerade mal maximal 3 mm breiten, fein gezahnten, wirr durcheinander stehenden Blättern ist sehr trockenverträglich und eine Rarität unter den Caudex bildenden Pflanzen – größere Exemplare sind kaum zu bekommen. Ältere Pflanzen werden fast vollständig von den bis zu 60 cm langen Blättern eingehüllt und machen den Caudex fast unsichtbar.Bereits 1845 wurde die Pflanze in Mexiko entdeckt und 1859 durch LEMAIRE als Dasylirion hookeri erstmals beschrieben. Im selben Jahr erschien auch eine Beschreibung von HOOKER als D. hartwegianum. Die Beschreibung von LEMAIRE hat hier aber Priorität.
Bereits 1845 wurde die Pflanze in Mexiko entdeckt und 1859 durch Lemaire als Dasylirion hookeri erstmals beschrieben. Im selben Jahr erschien auch eine Beschreibung von Hooker als D. hartwegianum. Die Beschreibung von Lemaire hat hier aber Priorität. 1906 schuf der nordamerikanische Botaniker ROSE begründet auf fruchtmorphologische Besonderheiten dann die Gattung Calibanus, die zusammen mit Dasylirion, Beaucarnea und Nolina die kleine Familie Nolinaceae bildet. Die bis heute gültige Kombination Calibanus hookeri wurde 1911 von Trelease publiziert.
Manche sehen Calibanus wie auch Beaucarnea heute der Gattung Nolina zugehörig. Der Name Calibanus bezieht sich auf eine Figur aus Shakespeares »The Tempest« (Der Sturm), dem halbtierischen Gnom Caliban (durch Buchstabenumstellung von Kannibale abgeleitet).
Die Art kommt in den mexikanischen Bundes-staaten San Luis Potosí und Hidalgo vor, wo sie in den Bergen bei Ixmiquilpan wächst. Der Caudex erreicht normalerweise eine Höhe von etwa 60 cm. Angeblich wurden jedoch Exemplare in der Größe eines Kleinwagens gefunden.
Die Art galt lange Zeit als verschollen und wurde erst in den 60er-Jahren eher zufällig wiederentdeckt. Die hervorragende natürliche Tarnung hat sicherlich zu den Schwierigkeiten beim Auffinden an den Standorten beigetragen. Die zweihäusigen Blüten erscheinen erst nach etwa 20 Jahren und obwohl der Haupttrieb nach der Blüte abstirbt, bilden sich auf dem Caudex rund um den absterbenden Trieb neue Seitensprosse.
Im natürlichen Verbreitungsgebiet wird C. hookeri "Sacamecate" genannt und auf unterschiedlichste Weise genutzt, z. B. als Dachbedeckung oder wegen der seifenähnlichen Inhaltsstoffe als entfettendes Scheuermittel.
Die Kultur ist einfach und außer einem durchlässigen, leicht mineralischen Substrat, in der Wachstumsphase möglichst gleichmäßig hohen Temperaturen und einem vollsonnigen Standort werden keine speziellen Ansprüche gestellt. Die Überwinterung ab Oktober bis ungefähr März sollte trocken und kühl erfolgen. Es gibt Berichte, dass C. hookeri bei absolut trockener Haltung in den Monaten Oktober bis März bis –12 °C und darunter verträgt.
Die Erstbeschreibung von Calibanus glassianus, der zweiten Art der Gattung, erfolgte im Jahre 2003 durch Luis Hernández und Sergio Zamudio.
Benannt wurde sie nach Charles Glass, der sie wenige Jahre zuvor am Typstandort (Xichú in Guanajuato) entdeckt hatte.