Die bislang unter Hesperoyucca whipplei geführte Unterart H. newberryi wird in den Artrang erhoben und die übrigen bislang zu H. whipplei gestellten Unterarten eingezogen. Begründet wird dies mit der großen morphologischen Plastizität von H. whipplei und zahlreichen Übergängen zwischen "den Unterarten".
Damit wird dem ursprünglichen taxonomischen Konzept in der Yucca-Monografie von Susan Delano MCKELVEY gefolgt, die das Taxon als eigenständige Art Hesperoyucca newberryi geführt hatte und u. a. die Gliederung von Hochstätter als Unterart von "Yucca whipplei" verworfen.
Jedoch muss auch erwähnt werden, dass die anderen synonym zu
H. whipplei geführten Populationen:
Y. whipplei subsp. caespitosa,
Y. whipplei subsp. percursa,
H. whipplei subsp. intermedia,
Y. whipplei subsp. typica und
Y. whipplei subsp. parishii bisher nicht gentechnisch untersucht wurden und auch nach CLARY noch weitere Studien notwendig sind, um zu einer abschließenden Beurteilung der Gattung Hesperoyucca zu kommen.
Hesperoyucca steht in morphologischer und genetischer Hinsicht sogar der Gattung Hesperaloe näher als der Gattung Yucca. Verwandtschaftlich weiter entfernt ist die Gattung Agave, wenngleich Ähnlichkeiten mit A. stricta nicht von der Hand zu weisen sind.
Obwohl sie an manchen Standorten wie z. B. in der Nähe des Sequoia National Park bis in Höhen von über 2300 m u. NN. vorkommt und dort wochenlang den Schneemassen trotzt, ist sie aufgrund ihrer Nässeempfindlichkeit und einem Frosthärtepotential von um –15 °C für die Freilandkultur in unseren Breiten kaum geeignet.
Trotzdem werden immer wieder Pflanzen wegen des symmetrischen, kugeligen Habitus, der extremen silberblauen Färbung der Blätter und des fulminanten Blütenstandes, der über 3 m Höhe erreichen kann, kultiviert.
Natürliches Verbreitungsgebiet:
USA: Arizona, (endemisch im Gebiet des Colorado River: Innerer Grand Canyon).
Standort:
Trockene Granitfelsen in Höhenlagen zwischen 400 und 1300 m ü. NN.
Beschreibung:
Monokarpe, stammlose, dichte Rosetten bildende Pflanze. Blätter 20 bis 60 cm lang.
Bemerkungen/Taxonomie:
Die Art wird von einigen Autoren in die sehr variable Hesperoyucca whipplei eingezogen bzw. als Unterart (H. whipplei subsp. newberryi) zu dieser gestellt.
Kultur:
Frosthärtepotential bis ca. –15 °C. Nässeempfindlich.
Natürliches Verbreitungsgebiet:
Mexiko: Endemisch in der nördlichen Baja California.
Standort:
Ebenen und flache Hügel mit steinigen Böden in Höhenlagen zwischen 300 und 750 m ü. NN.
Beschreibung:
Monokarpe, stammlose, dichte, kompakte Rosetten bildende Art, die oft kleine Gruppen bildet. Blätter 20 bis 40 cm lang und im Unterscheid zu den übrigen Arten der Gattung starr und schwertförmig.
Bemerkungen/Taxonomie:
Die Art wird von einigen Autoren in die sehr variable Hesperoyucca whipplei eingezogen bzw. als Unterart (H. whipplei subsp. eremica) zu dieser gestellt.
Kultur:
Frosthärtepotential bis ca. –10 °C. Nässeempfindlich.
Natürliches Verbreitungsgebiet:
USA: Kalifornien; Mexiko: Baja California.
Standort:
Wüsten, Zwergstrauch-Bestände, Trockenwälder und Küsten-Buschvegetation („coastal sage scrub“) in Höhenlagen zwischen 300 und 2500 m ü. NN.
Beschreibung:
Monokarpe oder polykarpe, stammlose, dichte Rosetten bildende Pflanze, die teilweise kleinere Gruppen bildet. Blätter 20 bis 90 (–125) cm lang.
Bemerkungen/Taxonomie:
Sehr formenreiche Art (vgl. HAINES 1941), von der (je nach Autor) bis zu fünf Varietäten bzw. Unterarten unterschieden werden.
Kultur:
Frosthärtepotential bis ca. –15 °C. Nässeempfindlich.
Eine Besonderheit, die H. whipplei von Arten der Gattung Hesperoyucca unterscheidet, ist die Bestäubung durch nur eine einzige spezialisierte Mottenart (Tegeticula maculata). Diese sichert das Überleben ihrer eigenen Nachkommenschaft durch die Eiablage in der Blütenröhre. Dabei werden die Pollen in der Blüte aktiv zur Narbe transportiert und dort aufgebracht, wodurch die anschließende Befruchtung sichergestellt wird. Weitere Details zu Hesperoyucca, insbesondere zu H. whipplei können in einem interessanten Artikel von Michael Greulich: Hesperoyucca whipplei - Ein Juwel der Agavoideae nachgelesen werden.
Thomas Bolliger berichtet 1998 in Kakteen und andere Sukkulenten (KuaS) über das seltene Ereignis der Blüte in Mitteleuropa.