Die an der Ostküste der USA vorkommenden Yucca-Arten sind bis heute leider zu wenig wissenschaftlich bearbeitet. So wird z. B. gerne der Begriff „Gartenhybriden" ins Feld geführt wenn unklar ist, ob es sich um Y. filamentosa oder Y. flaccida, Y. gloriosa oder Y. recurvifolia handelt.
Generell variieren viele Yuccas in Bezug auf die Form der Blätter, der Blattfarbe, der Blütenstände und Blüten selbst innerhalb einer Art ganz beträchtlich, sodass man mit den „klassischen“ morphologischen Unterscheidungsmerkmalen schnell an seine Grenzen stößt, betrachtet man die hohe Variabilität der wenigen Arten allein in unseren Gärten.
Beispielsweise kann eine jahrelang als Y. recurvifolia firmierende Pflanze auf einmal einen Blütenstand im Herbst und nicht wie für gewöhnlich schieben, oder Pflanzen von denen einige im Frühjahr geblüht hatten, im Herbst abermals einen Blütenstand produzieren. Am Beispiel von Y. gloriosa und Y. recurvifolia kann diese Problematik auf einer Skala von 1–10 (vgl. Bilder) verdeutlicht werden. Beide Extrempunkte weisen die klassische Form der jeweiligen Art aus; mit dem Wert 1 auf der Skala würde dann die Y. gloriosa stehen, mit dem Wert 10 die klassische Y. recurvifolia .
Ebenso soll hier der Spekulation entgegengetreten werden, ob man sich möglicherweise im Besitz von z. B. einer der "Sprenger-Hybriden" befindet, da bis heute kein dokumentiertes Exemplar bekannt ist. Die Diskussion über die hier behandelten Arten ist lediglich exemplarisch für die generell schwierige taxonomische Einordnung innerhalb der Gattung Yucca. Bei unsicherer Zuordnung bzw. um Fehler durch eine vorschnelle Festlegung auf die jeweilige Art zu vermeiden, sollte besser eine weitere Fassung in Sippen, d. h. wie hier z. B. in den Y. gloriosa/recurvifolia-Komplex oder in den Y. filamentosa/flaccida-Komplex erfolgen.
Wie soll es in den Gärten außerhalb des Verbreitungsgebietes, wie z. B. hier in Mitteleuropa, zu so genannten „Gartenhybriden“ gekommen sein? Dazu hätte es schließlich Motten der Gattungen Tegeticula und Parategeticula aus der Familie der Prodoxidae bedurft, die in Mitteleuropa nachweislich nicht vorkommen, einhergehend mit der Bildung von Samen und deren Verbreitung.