In der Vergangenheit schwankte die Familienzugehörigkeit der Gattung immer wieder. Heutzutage findet man sie und ihre Verwandten Calibanus, Nolina und Beaucarena unter die kleine Familie, der Nolinaceae gestellt. BOGLER brachte mit der Veröffentlichung Taxonomy and phylogeny of Dasylirion (Nolinaceae), Doctoral dissertation, University of Texas (Austin), 1994, p. 564-583, ein wenig Ordnung in das Chaos und zeichnet sich auch für einige Neubeschreibungen verantwortlich.
Dasylirien sind bis auf wenige Ausnahmen leicht an ihren gezahnten Blättern zu erkennen. Dasylirien wachsen in der Regel sehr langsam und sind äußerst trockenheitsverträglich; die meisten davon sind sogar sehr frosthart. Manche Arten erreichen Stammhöhen bis zu 5m Höhe und mehr. Das faserige Blattgewebe von Dasylirien wurde von der indianischen Urbevölkerung vielfältig genutzt, etwa zum Decken von Hütten oder zur Herstellung von Matten, Körben oder Hüten.
Von den Sprosspitzen wurde Sotol hergestellt, ein alkoholisches Getränk ähnlich Tequila und Mezcal, welches zu dem Volksnamen geführt hat. Bezüglich der Frosthärte schwanken die Angaben z. T. erheblich und sind mit äußerster Vorsicht zu genießen.
D. wheeleri wurde schon eine Frosthärte bis –27 °C zugeschrieben, was jedoch unter mitteleuropäischen Klimaverhältnissen indiskutabel ist. Da alle Arten ausnahmslos sehr empfindlich gegenüber Nässe sind, ist grundsätzlich ein trockener Standort mit bestens drainiertem Untergrund und Nässeschutz im Winter unabdingbar. Grundsätzlich ist eher eine Kübelhaltung empfehlenswert.
Eine eher kleinere Art aus dem südlichen Texas und dem Norden Mexikos (Coahuila), mit kurzen Stamm bis 0,5 m, auf dem sich eine dichte Krone aus hellgrünen, schmalen Blättern mit dornigen Rändern befindet.
Der „Texas Sotol“ ist eine einfach zu kultivierende, anpassungsfähige und dankbare Pflanze - sicherlich eine der unempfindlichsten Arten und mit um –18°C eine der frosthärtesten der Gattung. An einem sehr sonnigen Platz mit guter Drainage für die mildesten Gebiete sogar zum Auspflanzen möglich.
Die nahezu stammlose, am Standort knapp 1 m hoch werdende Art, mit scharfen, dornig gezahnten Blättern und typischen Faserquasten an der Blattspitze ist eine der als ersten nach Europa eingeführten Arten. Sie bildet vor allem im Alter perfekte Halbkugeln und über 3 m hohe Blütenstände mit unzähligen Blüten. Dasylirion glaucophyllum eine genügsame, wenn auch langsamwachsende Pflanze, die Temperaturen bis –10°C auch als Kübelpfanze schadlos überstehen kann. In England soll sie Berichten zufolge sogar nachweislich zur Blüte gekommen sein.
Frostharte, robuste Art, mit glänzend-grünem, dichten Blattwerk, nur gering zerfranzter Blattspitzepitze und wie keine andere Art, mit nach unten stehenden, orange-roten Zähnen. Der mit alten Blattresten eigehüllte Stamm der in Texas, New Mexico (USA) und Chihuahua, Coahuila (Mexiko) beheimateten Art erreicht über 1m, der Blütenstand gar eine Höhe bis 5m. Bei trockener Haltung im hochdrainierten Freibeet übersteht sie Fröste bis –18°C schadlos, kurzfristig wird ihr sogar eine Froshärte von bis zu –27°C nachgesagt. Bei einem sonnigen, gut drainierten Standort und einem Regenschutz in der Wintermonaten in milderen Gebieten durchaus zum Auspflanzen versuchenswert.
Dasylirion quadrangulatum bildet im Gegensatz zu den anderen Arten der Gattung ungezahnte, fast rundlich geformte Blätter, was ihm die Volksnamen "Mexikanischer Grasbaum" oder "Mikadopflanze" einbrachte.
Dasylirion quadrangulatum entwickelt im Alter Stämme, die über 3 m Höhe erreichen können und verdickte Stammbasen, die an Elefantenfüße (Beaucarnea) erinnern. Trotz des sehr exotischen Habitus besitzt er eine unvermutet hohe Frosthärte von unter–10 °C. In der Regel werden die Pflanzen im Handel fälschlicherweise als D. longissimum angeboten, jedoch unter-scheidet dich diese Art durch die etwas breiteren, im unteren Teil leicht gezahnten Blätter.
Die bekannteste und wahrscheinlich frosthärteste und feuchtigkeitsverträglichste Art der Gattung aus den südwestlichen USA (Arizona, New Mexico) und dem nördlichen Mexiko. Es bildet einen kräftigen Stamm bis 1,5 m Höhe und einen dichten, aufrechten, symmetrischen Schopf aus etwa 1 m langen und 1 bis 3 cm breiten, harten, wachsigen, blauen Blättern mit feinen Zähnen an den Rändern. Die grünlich weißen und unscheinbaren Blüten sitzen an bis zu 3 m hohen Blütenständen.
Die Art kommt an den Heimatstandorten bis in Höhen von 1800 m ü. NN vor und gilt mit einem Frosthärtepotential von –15 bis –18 °C als eine der härtesten der Gattung. In kühl-gemäßigten Zonen, z. B. in North Carolina (USA), an den Oberitalienischen Seen und in Südengland kann man Jahrzehnte alte, imposante Exemplare im Freiland bewundern. In Mitteleuropa befinden sich hin und wieder Exemplare an den mildesten Orten in Freilandkultur, ein Regen- und Winterschutz ist dennoch empfehlenswert.
Dasylirion acrotrichum, Dasylirion berlandieri, Dasylirion cedrosanum, Dasylierion lucidum - und die von BOGLER neu beschriebenen Arten
Dasylirion gentryi, Dasylirion miquihuanensis und Dasylirion serratifolium