Nach aktuellem Stand wird Manfreda als Untergattung der Gattung Agave zugeordnet. Manche Autoren sehen in den abweichenden Merkmalen lediglich die ökologischen Umstellung in Richtung feuchtere Habitate, einhergehend mit veränderter Wuchsform der Blätter, Blüte, Wurzeln etc. (Thiede 1999). Die seltene und hierzulande fast unbekannte Pflanzengruppe aus den südlichen USA, die bis hinein nach Mexiko vorkommt, ist mit Agaven-ähnlichen, aber weichen, fleischigen Blättern in Mitteleuropa fast schon eine Rarität im Xerophyten-Beet.
Bislang sind zwei Arten unter mitteleuropäischem Klima für das Freiland zu empfehlen. Geeignet sind sonnige, gut drainierte oder sandige Standorte. Im Alter bilden Manfreda kleine »Kolonien« mit einer Vielzahl von Ablegern.
Die Blätter von Manfreda werden im Winter schlaff, ähnlich wie bei Opuntien, ziehen bei extremen Frösten ein und regenerieren sich üblicherweise nach dem Zurückfrieren wieder. Die Hauptpflanze stirbt nach der Blüte ab, treibt aber aus dem unterirdischen Rhizom wieder aus.
Die härteste Art der Gattung, in den USA als »False Aloe« oder wegen der rasselnden Samenkapseln als »Rattlesnake Master« bekannt, besitzt bräunliche Flecken auf den fein gezahnten, fleischigen Blättern, die eine Länge von über 30 cm erreichen können. Der Blütenstand mit den länglichen, gelblichen, pinselartigen Blüten erscheint von Juni bis August und kann über 2 m Höhe erreichen. Manfreda virginica ist weit verbreitet im gesamten
Osten und mittleren Osten der USA und von Maryland, südlich bis nach Florida und westlich von Kentucky, Illinois und Indiana bis nach Texas anzutreffen, wo sie vorzugsweise auf trockenen, steinigen Böden vorkommt.
Die an den Wuchsorten gefährdete und deshalb von der Regierung streng geschützte Art ist mit einer Frosthärte von –29 °C bei uns fast überall winterhart. Empfehlenswert ist ein sonniger Standort mit gut drainiertem, am besten sandigem Boden.
Eine klein bleibende, agavenartige Art aus Tamaulipas in Mexiko und Texas, dort »Texas Tuberose« genannt. Die Art, die kaum über 15 cm hoch und ungefähr 30 cm breit wird, besitzt interessante, tigerartig braun gesprenkelte Blätter und entwickelt einen über 1 m hohen Blütenstand mit stark duftenden, rosafarbenen Blüten.
In Mitteleuropa verträgt Manfreda maculosa nach bisherigen Erfahrungen ohne Schutz bis –12 ° C, bei stärkerem Frost zieht sie allerdings ein. Aus Amerika wird berichtet, dass sie dort –18 °C
problemlos überstanden haben soll. Sie eignet sich für milde Regionen mit einem sehr gut drainierten, geschützten Standort.
Weitere Arten sind Manfreda undulata mit blaugrauen Blättern und sehr exotischen Blüten, M. undulata "Glauca", eine Varietät mit kräftig gewellten Blatträndern und fast blauem Blatt und M. sp. "Variegata", der eine Frosthärte bis –17 °C nachgesagt wird.
XMangave 'Macho Mocha' (Manfreda variegata x Agave celsii?)
XMangave 'Bloodspot' (Agave macroacantha hybrid x Manfreda maculosa?)