KARL FOERSTER (1874–1970), der bekannte Staudengärtner, Züchter und Gartenphilosoph interessierte sich Anfang des 19. Jahrhunderts auch für Yuccas. Zufällig war er auf Versuchspflanzungen zur Fasergewinnung gestoßen, darunter auch auf eine Anbaufläche in Bornim bei Potsdam und begann in seiner Gärtnerei, ganz in der Nähe mit der mit der Auslese und Vermehrung von stammlosen Pflanzen aus demY. filamentosa/flaccida-Komplex. Die sogenannten „Foerster-Sorten“ kamen 1958 erstmals in den Handel, Sorten mit klangvollen Namen wie z. B.: Y. filamentosa "Schellenbaum", "Fontäne", "Glockenriese", "Herkulessäule" und "Rosenglocke". Diese Sorten gelten nach wie vor als Raritäten.
Zur Bundesgartenschau 2001 in Potsdam wurde die Freundschaftsinsel zum Andenken an Foerster umgestaltet. Zuvor wurden in einer groß angelegten Aktion alle Foerster-Sorten von Fachleuten gesichtet, auf der Freundschaftsinsel ausgepflanzt und mit seinen Sortennamen gekennzeichnet. Leider existieren nur Beschreibungen der Pflanzen durch FOERSTER, sodass bezüglich der
Dokumentation bzw. der Zuordnung mit den richtigen Sortennamen zu den jeweiligen Pflanzen ein Fragezeichen gemacht werden muss. Zwei Besuche der Freundschaftsinsel, in den Jahren 2004 und 2011, offenbarten einige Verwechslungen. Letztendlich können durch die verantwortlichen Gärtner dort lediglich drei alte FOERSTER-Sorten als dokumentiert gelten.
Letztlich führen Diskussionen um Foerster-Sorten in eine Sackgasse, da es sich meines Erachtens nahezu ausschließlich um „Standortpflanzen“ aus dem Y. filamentosa/- flaccida-Komplex handelte, die irgendwann, vermutlich entweder als Rhizomstücke oder als Samen aus den östlichen USA, auf Umwegen zu uns gekommen sind.
Ohne die Verdienste FOERSTER´s schmälern zu wollen – denn ohne ihn wären hierzulande wohl erheblich weniger „Gartenyuccas“ verbreitet – sei jedoch erwähnt, dass es sich bei seiner Arbeit „lediglich“ um die Auslese und Vermehrung von Pflanzen mit bestimmten habituellen Erkennungsmerkmalen handelte und nicht um Kreuzungen bzw. Hybriden.