Mit einer Fläche von 500.000 km2 ist das Great Basin, zwischen der Sierra Nevada und den Wasatch Mountains gelegen, die größte Wüste Nordamerikas. Seinen Namen hat das Great Basin von einer hydrologischen Besonderheit: Kein Gewässer erreicht aus diesem »Großen Becken« das Meer, sondern es bildet ein in sich geschlossenes Entwässerungssystem. Wasser aus den Gebirgen fließt in die Wüstenbecken und verdunstet oder sammelt sich in Salzseen wie beispielsweise dem Great Salt Lake in Utah. Das Great Basin besteht aus mehreren großen Ebenen und umfasst nahezu ganz Nevada, den Westen Utahs sowie Teile Südost-Oregons, -Idahos und -Kaliforniens. Geologisch gesehen ist das Great Basin Teil der fast doppelt so großen Basin and Range Province, die sich bis nach Nordmexiko hinein erstreckt. Charakteristisch ist die Basin-and-Range- Topografie mit zahlreichen, mehr oder weniger nord-südlich verlaufenden, bis 4000 m hohen Gebirgsrücken, die wie Inseln aus den wüstenhaften Senken oder Becken ragen.
Im Great Basin National Monument im Osten Nevadas sind von der Wüste bis zur hochalpinen Tundra sechs Vegetationszonen vertreten.
Die Pflanzenwelt dieses National Monument ist hochinteressant.
Eine Besonderheit sind die Bristlecone Pines, alte Borsten- oder Grannenkiefern (Pinus longaeva), die auf einer Geröllhalde in etwa 3300 m Höhe am Wheeler Peak (zweithöchster Berg Nevadas, 3981 m) wachsen. Sie gehören zu den ältesten lebenden Wesen der Erde und können bis zu 4600 Jahre alt werden. Im Tal zieht sich die Sage Brush Desert (Beifußwüste) entlang.
Das Great Basin ist außerdem unter anderem Heimat von gebietsweise großen Beständen von Y. brevifolia var. jaegeriana, Y. baccata var. vespertina. Weit verbreitet sind Kolonien von Y. angustissima, Y. baileyi, Y. glauca, Y. harrimaniae und verschiedenen frostharten Opuntien, Mammillarien und Agaven.
Die Chihuahua Wüste liegt im amerikanisch-mexikanischen Grenz-gebiet. Dazu gehören der Süden von New Mexiko, der westlich des Pecos gelegene Teil von Texas, der Norden des mexikanischen Bundes-staats Chihuahua sowie der Hauptteil von Coahuila. Chihuahua ist ein Wüstenbecken, das von kleineren Gebirgsreihen, zu nennen wären beispielsweise die Sacramento Mountains, Guadelupe Mountains und Davis Mountains, durchzogen wird. Die gebirgigen Regionen sind deutlich kühler und feuchter als die sie umgebenden Tiefländer und beherbergen Eichen- und Nadelwälder.Die Höhenunterschiede in der Chihuahua liegen zwischen 600 und 1600 m und sind damit deutlich größer als die in der westlich angrenzenden Sonora-Wüste.
Die Durchschnittstemperaturen von 35-40 °C im Juni sind dadurch niedriger als in der Sonora. In höheren Lagen fällt im Winter Schnee und es kann empfindlich kalt werden.Jjährlich fallen knapp 250 mm Niederschlag (etwas mehr als in anderen Wüsten des Verbreitungs-gebiets), die sich auf eine kurze „Monsunphase“ im Spätsommer konzentrieren.
Neben Steinsteppen sind besonders die geschlossenen geologischen Beckenformationen wie das Bolson de Cuatro Cienegas in Nord-Coahuila eindrucksvoll. Durch die Abgeschlossenheit dieser Trockengebiete hat sich teilweise eine völlig eigenständige, endemische Fauna und Flora entwickelt. Unter anderem finden sich dort Kakteen wie Echinocereen, die seltenen Ariocarpen sowie Y. rigida. Eine absolute Besonderheit ist das Tularosa Basin im Norden der Chihuahua. Hier haben große, leuchtend weiße, wellenförmige Dünen aus Gipssand 750 km2 Wüste unter sich begraben und bilden das größte Gipsdünenfeld der Welt, das White Sands National Monument in New Mexico. Der Big Bend National Park in Süd-Texas gehört ebenfalls zur Chihuahua Wüste. Die so genannte „GroßeSchleife“ des Rio Grande bildet auf 170 km Länge die südliche Parkgrenze und gleichzeitig die Grenze der USA zu Mexiko. Im Big Bend National Park finden sich interessante Bestände der „Giant Daggers“ (Y. faxoniana). Diese Art bildet neben Agave lechuguilla, Dasylirion-Arten, verschiedenen Kakteen und Gräsern die typische Wüstenvegetation der Chihuahua.
Die äußerst artenreiche Sonora im Südwesten Nordamerikas ist mit einer Fläche von über 300.000 km2 eine der größten Wüstenregionen der Welt. Sie erstreckt sich über große Teile des mexikanischen Bundesstaats Sonora, Teile der Baja California, den Südwesten Arizonas und den Südosten Kaliforniens.
Etwa ein Drittel ihrer Fläche liegt in den USA. Im Norden grenzt die Sonora an die Mojave-Wüste, im Osten wird sie von der Sierra Madre Occidental, im Westen vom Pazifik begrenzt. Geologisch gesehen gehört sie zum Bereich der Basin and Range Province, die durch lang gestreckte Bergzüge, die Ranges, und die dazwischen liegenden grabenartigen Becken, die mit Abtragungsschutt gefüllten Basins, geprägt ist. Erosionsbedingt bilden sich Schuttfächer, die sich beckenwärts ausbreiten und die so genannten Bajadas, schräge Schuttflächen. Das Gebiet entwässert im Westen über den Colorado und den Gila bei Yuma. In zahlreichen abflussfreien Senken bilden sich nach Regenfällen flache Seen, so genannte Playas. Das Wasser aus ihnen verdunstet und es entstehen Salzpfannen.
Im Vergleich zu vielen anderen Wüsten ist die Sonora landschaftlich abwechslungsreich. Sie steigt von flachen Küstenebenen am Golf von Kalifornien bis auf 3000 m im Osten. Aufgrund der geschilderten Topografie ergeben sich lokale Klimate und unterschiedliche Vegetationszonen. Man kann in der Sonora daher sechs Teilgebiete unterscheiden: Die untere Colorado- oder Yuma-Wüste (Lower Colorado Valley), das Arizona-Hochland (Arizona Upland), die Sonora-Ebene (Plains of Sonora), die zentrale Golfküste (Central Gulf Coast), die Vizcaino- und die Magdalena-Region. Baumförmige Kandelaber-Kakteen, Carnegiea gigantea, dominieren in der südlichen Sonora der USA. Im Saguaro National Park findet man besonders dichte Ansammlungen der Riesenkakteen und weiterer Vertreter der Wüstenvegetation. Das Bild der Sonora wird außerdem durch Y. brevifolia, den kakteenartigen Wüstenstrauch Ocotillo (Fouquieria splendens), Y. madrensis, Y. whipplei (= Hesperoyucca whipplei), Y. grandiflora, Y. valida u. a. sowie durch verschiedenste Kakteenarten bestimmt
Bei der Mojave-Wüste im Westen Nordamerikas handelt es sich um ein typisches amerikanisches Wüstenbecken. Sie ist 40.000 km2 groß und umfasst Teile Kaliforniens, Utahs, Nevadas und Colorados. Sie wird vom Tehachapi-Gebirge, den Höhenzügen des San Bernardino und der am nordwestlichen Ende beginnenden Sierra Nevada begrenzt. Für die vielen Extreme, die es in nordamerikanischen Wüstengebieten gibt, ist die Mojave ein gutes Beispiel. Die Jahresniederschlagsmenge beträgt maximal 150 mm. Im Death Valley am Nordende, dem heißesten Ort der Erde, liegen die Durchschnittstemperaturen im Juli und August über 45 °C. Dort gibt es einzelne Oasen, die, wie Palm Springs, nicht immer natürlichen Ursprungs sind. Erwähnenswert sind
Mojave National Preserve, ein Wüstenschutz-gebiet, und Joshua Tree National Park. Wichtigste Wasserquelle ist der Mojave River, der im abflusslosen Mojave Sink endet. Der Joshua Tree National Park liegt im Grenz- und Übergangs-gebiet von der Mojave- zur Colorado Wüste (Teilgebiet der Sonora). Hier finden sich u. a. spektakuläre Bestände des Joshua Tree (Y. brevifolia). Außerdem kommen verschiedene Kakteen, z. B. der „Teddy Bear Cholla“ (Opuntia bigelovii), Nolina parryi, Agaven und Wüsten-sträucher vor. Natürliche Vorkommen der Petticoat- Palme (Washingtonia filifera) in Oasen sind ein weiteres Beispiel für die Artenvielfalt. Daneben ist die Mojave Heimat der so genannten „Mojave-Yucca“ (Y. schidigera).
In Mexiko gibt es zahlreiche Standorte mit teils riesigen Beständen und bei uns eher unbekannteren Yucca-Arten. Manche Habitate befinden sich in unwegsamem Gelände und sind nicht immer einfach zu erreichen. Die genauen Standorte seltener Arten sind oft nur wenigen Spezialisten vertraut. Einige wichtige Landschaftsräume, von denen im Zusammenhang mit den „mexikanischen Arten“ Y. rigida, Y. linearifolia, Y. queretaroensis, Y. jaliscensis, Y. decipiens, Y. endlichiana u. a. die Rede ist, werden im Folgenden kurz charakterisiert.
Eine 1250 km lange und nur 90 km schmale Halbinsel, die von einer Bergkette gebildet wird, deren Gipfel im Durchschnitt um die 1500 m liegen, teilweise aber auch über 3000 m erreichen. Es gibt einige Hoch- und mehrere Küstenebenen. Das Gebiet ist insgesamt sehr trocken.
Die Sierra Mardre Occidental ist 1100 km lang, etwa 150 km breit und erstreckt sich von Nordwest nach Südost in Höhenlagen von 1800 bis 3000 m ü. NN. Nur zwei große Straßen und eine Bahnlinie überqueren diese natürliche Barriere und verbinden das Hochland mit der Ebene von Sonora.
Hierbei handelt es sich um ein System aus Gebirgskämmen, die meist mehr als 2000 m Höhe erreichen und von tiefen und schmalen Tälern durchschnitten werden. Im Süden grenzt der Istmo de Tehuantepec an, im Norden die Talebene des Rio Balsas. Da es in dieser Gebirgslandschaft kaum ebene Flächen gibt, ist das Gebiet nur mit sehr großem Aufwand zu erschließen.
Die Sierra Mardre Oriental erhebt sich aus einer relativ niedrigen Hügelkette im Gebiet des Rio Grande, und erreicht südlich von Monterey Höhen bis 3000 m ü. NN.